Die Eingewöhnung…
…ist eine Herausforderung für Kinder, Eltern und Erzieherinnen. Um den Kindern einen guten Start in den Kindergarten zu ermöglichen, ist uns die Eingewöhnung ein besonderes Anliegen.

Der Einstieg in den Kindergarten ist für die meisten Kinder der erste Schritt aus dem Elternhaus heraus in eine zunächst unbekannte Umgebung. Der Kindergartenalltag ist für jüngere und neue Kinder eine große Aufgabe. Wer bisher tagsüber nur mit seiner Mama oder einer Tagesmutter zusammen war, sieht sich plötzlich mit vielen fremden Kindern konfrontiert. Viele dieser Kinder kennen sich und sind sogar gute Freunde. Es ist zunächst schwer alleine zu sein ohne einen vertrauten Erwachsenen oder andere bekannte Kinder.
Auch die Umgebung ist fremd, das Spielzeug ist teilweise unbekannt und wird von anderen Kindern in Beschlag genommen. Es gibt Regeln, die das Kind noch nicht kennt. Vielleicht machen ihm auch die manchmal lauten Spielgeräusche der Kinder zu schaffen.
Damit Kinder diesen Schritt nicht als Bruch erleben, ist die Anwesenheit der Eltern in der ersten Zeit sehr wichtig.

Erste Phase der Eingewöhnung
In dieser Phase bleibt die Bezugsperson (Mutter, Vater oder andere Bezugspersonen) beim Kind. So fühlt sich das Kind trotz fremder Umgebung geschützt. Aus dieser Sicherheit heraus wird das Kind sich bald für die neue Umgebung interessieren. Mit viel Einfühlungsvermögen gehen wir auf das Kind und die Eltern ein und schaffen so eine vertrauensvolle Basis. Die Eltern werden gebeten sich möglichst zurückhaltend zu verhalten. Die Bezugsperson soll das Kind nicht bespielen, denn dann sieht es keinen Grund selbst auf Entdeckungstour zu gehen. Würden die Eltern sich aktiv ins Gruppengeschehen einbringen, wird der Verlust der Bezugsperson für das Kind umso deutlicher, wenn die Eltern sich zu einem späteren Zeitpunkt für kurze Zeit verabschieden.
Am ersten Tag der Eingewöhnung sollten die Bezugspersonen und das Kind mindestens eine Stunde in der Kita verweilen und maximal bis zum Mittagessen bleiben, je nachdem wie wohl sich das Kind im Kindergarten fühlt.
Die erste Phase kann ein bis drei Tage dauern, je nachdem wie schnell sich Eltern und Kind trennen können und wollen. Uns ist wichtig, dass sich immer Eltern und Kind beim Abschied wohlfühlen.

Zweite Phase der Eingewöhnung
Wenn das Kind beginnt Kontakt mit den anderen Kitakindern und Erzieherinnen aufzunehmen, kann die zweite Phase beginnen. In dieser Phase findet die erste Verabschiedung statt. Die Bezugsperson bringt das Kind und bleibt bis das Kind sich wohl fühlt. Die Bezugsperson verabschiedet sich. Auch wenn das Kind nun weinen sollte, muss die Bezugsperson gehen, da das Kind sonst lernen würde, dass Mama oder Papa bleiben, wenn es weint. Sie sollten anerkennen, dass ein Kind auch traurig und wütend über die zeitweilige Trennung sein darf.
Die Bezugspersonen bleiben jedoch in der Nähe und können jederzeit in die Gruppe geholt werden. Zum einen, falls es dem Kind nicht gut gehen sollte und zum anderen, damit dem Kind das Signal gegeben werden kann, dass die Eltern jederzeit zurückkommen. Das Kind bleibt maximal 20 – 30 Minuten ohne sein Elternteil in der Gruppe. Wenn die Bezugsperson kommt, verlassen sie gemeinsam die Kita. In dieser Phase lernt das Kind, dass es sich auf die Erzieherinnen und die Bezugsperson verlassen kann. Mit diesem Gefühl wird es bereit sein, sich immer mehr auf die Erziehrinnen und die Kinder einzulassen. So können die Zeiten ohne Bezugsperson stückweise erhöht werden.

Dritte Phase der Eingewöhnung
Wenn das Kind ein Vertrauensverhältnis zu mindestens einer Erzieherin aufgebaut hat, beginnt die dritte Phase. Das Kind wird morgens in die Kita gebracht. Die Bezugsperson verabschiedet sich und holt das Kind vor dem Mittagessen und später nach dem Mittagessen ab.

Vierte Phase der Eingewöhnung
Erst wenn sich das Kind den gesamten Vormittag über wohl fühlt und sich z. B. von den Erzieherinnen trösten lässt, beginnt die vierte Phase. Das Kind bleibt bei Bedarf nach dem Mittagessen noch in der Kita, bis es um 14.00 Uhr mit den anderen Kindern abgeholt wird.